Schon seit vielen Jahren fordert die SPD-Gemeinderatsfraktion die Lücke des Fuß- und Radweges an der Bahn zwischen Neu Wulmstorf und Buxtehude zu schließen. Die Naturschutzbehörde stellte sich bisher jedoch dagegen, sie befürchtet Nachteile für den dort brütenden Wachtelkönig.

Jürgen Waszkewitz, für die SPD im Verkehrsausschuss der Gemeinde Neu Wulmstorf, schüttelt den Kopf. „Der Wachtelkönig wird nicht durch die Bahn gestört, aber durch einen Fahrradweg? Und der Bau der Autobahn ist kein Problem? Das ist absolut absurd, hier stimmen die Maßstäbe nicht!“, empört sich Waszkewitz.

Umso erfreulicher ist das Ergebnis einer nun vorliegenden Voruntersuchung über verschiedene Wege-Varianten eines Radschnellweges zwischen Buxtehude und Neu Wulmstorf. Dort werden die Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt im Sinne der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie untersucht und Maßnahmen zur Minimierung von negativen Auswirkungen vorgeschlagen.

Eine der untersuchten Varianten sieht einen Radschnellweg direkt an der Bahn vor und würde den lang ersehnten Lückenschluss bringen. Waszkewitz: „Endlich kommt Bewegung in die Sache. Allerdings gibt es einen Haken dabei. Die Voruntersuchung schreibt, dass bei der Variante an der Bahn ggf. zum Schutze des Wachtelkönigs der Zugang durch den Tunnel unter der B3 und die Wege im Moor dahinter zurückgebaut werden müssten. Das wäre fatal und völlig unakzeptabel.“

Tobias Handtke & Jürgen Waszkewitz vor der Moorröhre
Tobias Handtke & Jürgen Waszkewitz vor der Moorröhre

Tobias Handtke, Fraktionsvorsitzender der Startseite und Bürgermeisterkandidat: „Wir freuen uns über einen Radweg direkt an der Bahn, wir wollen aber auf jeden Fall verhindern, dass dadurch der Zugang ins Moor gesperrt wird. Mit einer Anfrage haben wir nun auf diese Problematik hingewiesen, damit rechtzeitig aus einem großartigen Projekt nicht zeitgleich ein Schildbürgerstreich entsteht. Der Bau des Radschnellweges darf auf keinen Fall dazu führen, dass die Neu Wulmstorferinnen und Neu Wulmstorfer nicht mehr die Röhre unter der B3neu und den dahinter liegenden Weg nutzen können!“ Weiterhin problematisch ist aktuell die Flächensicherung auf Hamburger Seite bei der geplanten Streckenführung, hier muss Hamburg eine Lösung finden, um das Projekt überregionaler Radschnellweg nicht zu gefährden.

Die Forderung bleibt aber unbeirrt bestehen. „Der Lückenschluss an der Bahnlinie muss endlich umgesetzt werden, ob mit oder ohne Radschnellweg.“